Praktische hinweise für elektrische messungen – HT instruments GEO416 User Manual
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GEO416
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GEO416GS
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11.
PRAKTISCHE HINWEISE FÜR ELEKTRISCHE MESSUNGEN
11.1. ERDUNGSWIDERSTAND IN TT-SYSTEMEN 
Diese Messung zielt darauf ab, zu prüfen, ob der RCD mit dem Wert des 
Erdungswiderstands abgestimmt ist. Es ist nicht zulässig, einen Erdungswiderstand als 
Referenz-Grenzwert anzunehmen, wenn das Messergebnis kontrolliert wird. Es ist 
vielmehr jedes Mal notwendig, zu prüfen, ob die Abstimmung die Anforderungen der 
Normen erfüllt. 
 
Die zu kontrollierenden Teile stellen die gesamte Erdinstallation im einsatzfähigen Zustand 
dar. Diese Kontrolle ist durchzuführen, ohne die Erdspieße abzuklemmen. 
 
Der gemessene Erdungswiderstand muss die folgenden Gleichung erfüllen R
A
< 50 / I
a
,
worin: 
 
R
A
= Widerstand der Erdinstallation, deren Wert mit den folgenden Messungen bestimmt
werden kann: 
 Erdungswiderstandsmessung mit drei Kabeln mit der Volt-Ampere-Methode 
 Erdungswiderstandsmessung mit zwei Kabeln mit der Volt-Ampere-Methode
 Phase an Erde Fehlerstrom-Impedanz(*)
 Erdungswiderstandsmessung in der Steckdose mit zwei Kabeln mit der Volt-
Ampere-Methode (**)
 Erdungswiderstandsbestimmung
durch Messung der Kontaktspannung U
t
(**)
 Erdungswiderstandsbestimmung durch Auslösezeit-Messung der RCDs (A,
AC), RCD S (A, AC) (**)
I
a
= Auslösestrom in 5 s des automatischen RCD; Nenn-Auslösestrom des RCD (für
den Fall RCD S 2 I
n
) in Ampere
 
50 = Sicherheits-Spannungsgrenzwert (in speziellen Umgebungen auf 25 V reduziert) 
 
(*) Falls die Installation durch ein RCD geschützt ist, muss die Messung stromaufwärts 
des RCD oder stromabwärts durchgeführt werden, wobei das RCD überbrückt wird, 
um ein Auslösen zu verhindern 
(**) Diese Methode wird zwar im Moment nicht durch Normen unterstützt, liefert aber
Werte, die sich im Vergleich mit unzähligen Referenzmessungen mit 3 Kabeln als 
sehr verlässlich erwiesen hat 
 
Beispiel 
Angenommen eine Installation wird mit einem RCD mit I
a
= 30 mA abgesichert. Der
Erdungswiderstand wird mit einer der oben genannten Methode gemessen. Um 
einzuschätzen, ob die Installation den geltenden Standards genügt, wird das Ergebnis mit 
0,03A (30 mA) multipliziert. Wenn das Ergebnis unter 50V (oder 25V in speziellen 
Umgebungen) liegt, kann die Installation als abgestimmt betrachtet werden, da sie die 
oben genannte Gleichung erfüllt. 
 
Für den Fall von 30 mA RCDs (die meisten Gebäude-Installationen) beträgt der maximale 
zulässige Erdungswiderstand 50 V/ 0,03=1666Ω, somit sind auch vereinfachte Methoden 
zulässig, die zwar nicht die genauesten Werte liefern, dennoch Werte von ausreichender 
Genauigkeit zur Berechnung der Abstimmung. 
