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Verfahren für regelmäßige inspektion und kontrolle, Qualifikation des kontrollpersonals, Übergeordnete systeme – Hypertherm 80669C Rev.2 User Manual

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SC-120

Sicherheit und Übereinstimmung

Deutsch / German

Produktverantwortung

Verfahren für regelmäßige Inspektion
und Kontrolle

Wo von den örtlichen nationalen Vorschriften verlangt, gibt IEC 60974-4
Testverfahren für regelmäßige Inspektionen sowie nach Reparaturen oder
Wartung vor, um die elektrische Sicherheit für im Einklang mit IEC
60974-1 gebauten Plasmaschneid-Stromquellen zu gewährleisten.
Hypertherm führt die Durchgangsprüfungen der Schutzschaltung und
Isolationswiderstandstests im Werk als nicht-operative Tests durch.
Diese Prüfungen werden mit abgeklemmten Stromversorgungs- und
Schutzleiter-Anschlüssen durchgeführt.

Hypertherm entfernt auch einige Schutzeinrichtungen, die falsche
Testergebnisse verursachen würden. Wenn es von den lokalen
nationalen Vorschriften verlangt wird, muss an der Ausrüstung ein Schild
angebracht werden, um anzuzeigen, dass sie die durch IEC60974-4
vorgeschriebenen Tests bestanden hat. Der Reparaturbericht muss die
Ergebnisse aller Tests beinhalten, es sei denn, es wurde vermerkt, dass
ein bestimmter Test nicht durchgeführt wurde.

Qualifikation des Kontrollpersonals

Elektrische Sicherheitstests für Formschneidausrüstung können
gefährlich sein und sollten nur von Fachleuten auf dem Gebiet der
elektrischen Reparatur durchgeführt werden, vorzugsweise von
jemandem, der sich mit Schweißen, Schneiden und verwandten
Verfahren auskennt. Die Sicherheitsrisiken für Personal und Ausrüstung
können wesentlich größer sein, wenn diese Tests durch unqualifiziertes
Personal ausgeführt werden, als der Nutzen durch regelmäßige
Inspektionen und Tests.

Hypertherm empfiehlt, dass nur Sichtkontrollen durchgeführt werden, es
sei denn, die elektrischen Sicherheitstests werden ausdrücklich von den
örtlichen nationalen Vorschriften des Einsatzortes verlangt.

Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
(FI-Schutzschalter)

In Australien und einigen anderen Ländern können die örtlichen
Vorschriften den Einsatz von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
(FI-Schutzschaltern) erfordern, wenn am Arbeitsplatz oder auf der
Baustelle tragbare elektrische Geräte verwendet werden, um die
Bediener vor elektrischen Störungen in der Anlage zu schützen. Die
Aufgabe eines FI-Schutzschalters ist, die Netzstromversorgung sicher
zu trennen, wenn ein Ungleichgewicht zwischen Hin- und Rückstrom
erkannt wird (d. h. es gibt einen Ableitstrom gegen Erde).
FI-Schutzschalter stehen sowohl mit festen als auch einstellbaren
Auslöseströmen von 6 bis 40 Milliampere und Auslösezeiten von bis
zu 300 Millisekunden für Geräteeinbau, Anwendung und
Verwendungszweck zur Verfügung. Wenn FI-Schutzschalter verwendet
werden, sollten deren Auslösestrom und Auslösezeit einerseits hoch
genug gewählt werden, um eine Fehlauslösung während des normalen
Betriebs der Plasmaschneidanlage zu vermeiden, und andererseits
niedrig genug, um im extrem unwahrscheinlichen Fall einer elektrischen
Störung in der Anlage die Versorgung zu trennen, bevor der Leckstrom
eines Fehlerzustands eine lebensbedrohliche elektrische Gefahr für den
Bediener darstellen kann.

Um zu überprüfen, dass die FI-Schutzschalter weiterhin ordnungsgemäß
funktionieren, sollten sowohl Auslösestrom als auch Auslösezeit
regelmäßig getestet werden. Tragbare elektrische Geräte und
FI-Schutzschalter, die in gewerblichen und industriellen Bereichen in
Australien und Neuseeland eingesetzt werden, werden nach dem
australischen Standard AS/NZS 3760 getestet. Wenn Sie die Isolierung
der Plasmaschneidanlage nach AS/NZS 3760 testen, messen Sie den

Isolationswiderstand gemäß Anhang B der Norm, bei 250 Volt
Gleichspannung mit dem Netzschalter in Stellung EIN (ON), um die
ordnungsgemäße Testanordnung zu prüfen und einen falschen Ausfall
während des Leckstromtests zu vermeiden. Falsche Ausfälle sind
möglich, weil die Metalloxid-Varistoren (MOV) und EMV-Filter, die zur
Reduzierung der Emissionen und zum Schutz der Ausrüstung vor
Überspannungen verwendet werden, unter normalen Umständen bis zu
10 Milliampere Ableitstrom gegen Erde führen können.

Falls Sie Fragen bezüglich der Anwendung oder Auslegung der hier
beschriebenen IEC-Normen haben, sind Sie verpflichtet, einen
geeigneten rechtlichen oder sonstigen Berater zu konsultieren, der
mit den internationalen elektrotechnischen Normen vertraut ist, und Sie
dürfen sich bezüglich der Auslegung und Anwendung dieser Normen
in keiner Hinsicht auf Hypertherm verlassen.

Übergeordnete Systeme

Fügt ein Systemintegrator zusätzliche Anlagen, wie Schneidtische,
Motorantriebe, Bewegungssteuerung oder Roboter, zu einem
Hypertherm-Plasmaschneidgerät hinzu, kann diese Kombination als
übergeordnetes System bezeichnet werden. Ein übergeordnetes
System mit gefährlichen beweglichen Teilen kann als Industriemaschine
oder Roboteranlage angesehen werden. In diesem Fall muss der
Originalgerätehersteller oder Endnutzer ggf. zusätzliche Vorschriften
und Normen beachten, die über diejenigen hinausgehen, die für das
von Hypertherm hergestellte Plasmaschneidgerät gelten.

Endkunde und Originalgerätehersteller sind dafür verantwortlich, eine
Risikoanalyse für das übergeordnete System durchzuführen und
Schutzmaßnahmen gegen gefährliche bewegliche Teile zu ergreifen.
Wenn das übergeordnete System nicht schon zertifiziert ist, wenn der
Originalgerätehersteller Hypertherm-Produkte integriert, muss die
Installation ggf. auch von den örtlichen Behörden genehmigt werden.
Wenden Sie sich an Rechtsberater und örtliche Vorschriften-Experten,
wenn Sie bezüglich der Regeleinhaltung Zweifel haben.

Externe Verbindungskabel zwischen den Komponenten eines
übergeordneten Systems müssen für die am endgültigen Standort
auftretende Verschmutzung und Bewegung geeignet sein. Wenn die
externen Verbindungskabel Öl, Staub oder Wasser ausgesetzt sind,
müssen Kabel für starke Beanspruchung verwendet werden.

Wenn die externen Verbindungskabel dauernder Bewegung unterworfen
sind, müssen Kabel für ständiges Biegen verwendet werden. Der
Endkunde bzw. Originalgerätehersteller ist dafür verantwortlich, dass
für die Anwendung geeignete Kabel eingesetzt werden. Da örtliche
Vorschriften für übergeordnete Systeme unterschiedliche
Leistungsgrade und Kosten erforderlich machen können, muss
geprüft werden, ob alle externen Verbindungskabel für den endgültigen
Installationsort geeignet sind.