Abstimmung auf die ventil- und applikationsdaten – Burkert Type 8605 User Manual
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Aufbau und Funktion
Der rechteckige Zeitverlauf des PWM-Spannungssignals wird wegen der Induktivität der Spule nicht in einen ent-
sprechenden Stromverlauf übersetzt, sondern der Spulenstrom zeigt einen sägezahnförmig „verschliffenen“ Zeit-
verlauf (siehe „Bild 6: Zeitverlauf von PWM-Spannungssignal aus Spulenstrom“). Der zeitlich gemittelte (effektive)
Spulenstrom hängt ab vom Tastverhältnis τ des Spannungssignals.
τ = t
on
/(t
on
+ t
off
)
Der Verlauf des Spulenstroms im Takt der PWM-Frequenz erzeugt eine proportionale Änderung der auf den Anker
wirkenden Magnetkraft und damit, bei geeigneter Wahl dieser Frequenz (siehe „7.3. Abstimmung auf die Ventil-
und Applikationsdaten“), eine ständige, geringe Bewegung des Ankers um seine momentane Gleichgewichtslage
(Dither-Bewegung). Dadurch werden Haftreibungszustände an den Lagerstellen vermieden.
t
off
t
on
t
U
I
Bild 6:
Zeitverlauf von PWM-Spannungssignal aus Spulenstrom
Durch die Eigenerwärmung der Spule und die damit verbundenen, starken Widerstandsänderungen der Wicklung
bleiben Spulenstrom und damit die Öffnung des Ventils bei festem Tastverhältnis nicht konstant. Eine interne Stromre-
gelung dient zur Kompensation dieser thermischen Effekte durch entsprechendes Nachführen des Tastverhältnisses.
7.3.
Abstimmung auf die Ventil- und Applikationsdaten
Der Arbeitsbereich eines Ventils in einer bestimmten Applikation hängt stark von seiner Nennweite sowie den vor-
liegenden Druckverhältnissen ab.
Um den Arbeitsbereich optimal auf die Spanne des Ansteuersignals abzubilden, werden die Eckwerte für den effek-
tiven Spulenstrom über die Bedieneinheit so eingestellt, dass
• das Öffnen des Ventils bei einem Stromwert knapp über dem unteren Eckwert (I
1
) beginnt,
• der volle Durchfluss bei einem Stromwert knapp unter dem oberen Eckwert (I
2
) erreicht wird.
Der untere Eckwert ist der Strom, der beim kleinsten Wert des Normsignals (0 V, 0 mA bzw. 4 mA) ausgeregelt
wird.
Der obere Eckwert stellt sich beim größten Wert des Normsignals (5 V, 10 V bzw. 20 mA) ein.
Zwischen den beiden Eckwerten hängt der effektive Spulenstrom linear vom Eingangssignal ab (siehe „Bild 7:
Strom über Normsignal“)
Typ 8605
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