EUCHNER CMS‑E‑AR User Manual
EUCHNER Safety
Betriebsanleitung Auswertegerät Sicherheitsschalter CMS‑E‑AR
Diese Betriebsanleitung ist nur gültig in Verbin‑
dung mit der Betriebsanleitung der zugehörigen
Leseköpfe CMS‑R‑… und Betätiger CMS‑M‑.. !
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Auswertegeräte der Baureihe CMS sind sicherheits-
technische Einrichtungen zur Überwachung von
beweglich trennenden Schutzeinrichtungen. Hierzu
werden spezielle Leseköpfe angeschlossen.
Das System besteht aus Auswertegerät, Lesekopf
und Betätiger. Es bildet eine berührungslos wirkende,
magnetisch kodierte Verriegelungseinrichtung mit
geringer Kodierungsstufe (Bauart 4).
In Verbindung mit einer trennenden Schutzeinrichtung
verhindert dieses System, dass gefährliche Maschi-
nenfunktionen ausgeführt werden, solange die Schutz-
einrichtung geöffnet ist. Wenn die Schutzeinrichtung
während der gefährlichen Maschinenfunktion geöffnet
wird, wird ein Stoppbefehl ausgelöst.
Dies bedeutet:
f
Einschaltbefehle, die eine gefährliche Maschinen-
funktion hervorrufen, dürfen erst dann wirksam wer-
den, wenn die Schutzeinrichtung geschlossen ist.
f
Das Öffnen der Schutzeinrichtung löst einen Stopp-
befehl aus.
f
Das Schließen der Schutzeinrichtung darf kein
selbstständiges Anlaufen einer gefährlichen
Maschinenfunktion hervorrufen. Hierzu muss ein
separater Startbefehl erfolgen. Ausnahmen siehe
EN ISO 12100 oder relevante C-Normen.
Vor dem Einsatz von Sicherheitsschaltern ist eine
Risikobeurteilung an der Maschine durchzuführen
z. B. nach folgenden Normen:
f
EN ISO 13849-1, Sicherheitsbezogene Teile von
Steuerungen
f
EN ISO 12100, Sicherheit von Maschinen - All-
gemeine Gestaltungsleitsätze, Risikobeurteilung
und Risikominderung
f
EN 62061, Sicherheit von Maschinen – Funktionale
Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer, elek-
tronischer und programmierbarer elektronischer
Steuerungssysteme.
Zum bestimmungsgemäßen Gebrauch gehört das
Einhalten der einschlägigen Anforderungen für den
Einbau und Betrieb, beispielsweise nach folgenden
Normen:
f
EN ISO 13849-1, Sicherheitsbezogene Teile von
Steuerungen
f
EN ISO 14119 (ersetzt EN 1088), Verriege-
lungseinrichtungen in Verbindung mit trennenden
Schutzeinrichtungen
f
EN 60204-1, Elektrische Ausrüstungen von Ma-
schinen
Der Sicherheitsschalter darf nur in Verbindung mit
den vorgesehenen Leseköpfen und Betätigern von
EUCHNER betrieben werden. Bei Verwendung von
anderen Leseköpfen und Betätigern übernimmt
EUCHNER keine Gewährleistung für die sichere
Funktion.
Wichtig! Die Geräte ermöglichen eine sicherheitsbe-
zogene Stoppfunktion, eingeleitet durch eine Schutz-
einrichtung gemäß Tabelle 8 - EN ISO 13849-1:
2008-12.
Die sicherheitsgerichtete Funktion des Sicherheits-
systems ist das Öffnen der Ausgangskontakte
(13/14, 23/24) bei Abwesenheit des Betätigers.
Der Anwender trägt die Verantwortung für die
sichere Einbindung des Geräts in ein sicheres Ge-
samtsystem. Dazu muss das Gesamtsystem z. B.
nach EN ISO 13849-2 validiert werden. Für den
bestimmungsgemäßen Gebrauch sind die zulässigen
Betriebsparameter einzuhalten (siehe technische
Daten). Liegt dem Produkt ein Datenblatt bei, gelten
die Angaben des Datenblatts, falls diese von der
Betriebsanleitung abweichen.
Es dürfen nur Komponenten verwendet werden, die
nach der nachfolgenden Tabelle Kombinationsmög-
lichkeiten zulässig sind. Nähere Hinweise entnehmen
Sie bitte der Betriebsanleitung der entsprechenden
Komponente.
Haftungsausschluss und Gewährleistung
Wenn die o. g. Bedingungen für den bestimmungsge-
mäßen Gebrauch nicht eingehalten werden oder wenn
die Sicherheitshinweise nicht befolgt werden oder
wenn etwaige Wartungsarbeiten nicht wie gefordert
durchgeführt werden, führt dies zu einem Haftungs-
ausschluss und dem Verlust der Gewährleistung.
Allgemeine Sicherheitshinweise
Sicherheitsschalter erfüllen Personenschutz-Funktio-
nen. Unsachgemäßer Einbau oder Manipulationen kön-
nen zu schweren Verletzungen von Personen führen.
Prüfen Sie die sichere Funktion der Schutzeinrichtung
insbesondere
f
nach jeder Inbetriebnahme
f
nach jedem Austausch einer CMS-Komponente
f
nach längerer Stillstandzeit
f
nach jedem Fehler
Unabhängig davon sollte die sichere Funktion der
Schutzeinrichtung in geeigneten Zeitabständen als
Teil des Wartungsprogramms durchgeführt werden.
Hinweise zu möglichen Zeitintervallen entnehmen Sie
der EN ISO 14119: 2013, Abschnitt 8.2.
Warnung! Tödliche Verletzung durch falschen An-
schluss oder nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch.
Sicherheitsschalter dürfen nicht umgangen (Kontakte
überbrückt), weggedreht, entfernt oder auf andere Art
und Weise unwirksam gemacht werden. Beachten
Sie hierzu insbesondere EN ISO 14119: 2013, Ab-
schnitt 7, bezüglich der Umgehungsmöglichkeiten
einer Verriegelungseinrichtung.
Das Gerät darf nur von autorisiertem Fachpersonal
installiert und in Betrieb genommen werden,
f
welches mit dem fachgerechten Umgang mit
Sicherheitsbauteilen vertraut ist
f
welches mit den geltenden EMV-Vorschriften
vertraut ist
f
welches mit den geltenden Vorschriften zur Arbeits-
sicherheit und Unfallverhütung vertraut ist
f
welches die Betriebsanleitung gelesen und ver-
standen hat.
Funktion
Der Sicherheitsschalter CMS besteht aus Aus‑
wertegerät, Lesekopf und Betätiger und ist nur
in bestimmten Kombinationen funktionsfähig
(siehe Kombinationsmöglichkeiten)!
Das Auswertegerät CMS-E-AR wird für die Überwa-
chung von einer bis 30 Schutztüren eingesetzt.
Die Leseköpfe CMS-R-… besitzen galvanisch getrenn-
te Reed-Kontakte mit Schließern.
Befindet sich der Betätiger im Ansprechbereich,
werden durch das Magnetfeld die Kontakte im
Lesekopf geschaltet. Das Auswertegerät erwartet
an beiden Eingängen geschlossene Kontakte. Das
Auswertegerät setzt diese Information um und
überträgt den Zustand der Schutzeinrichtung über
einen Sicherheitskontakt an die Steuerung. Sind bei
allen angeschlossenen Leseköpfen die Betätiger im
Ansprechbereich, wird der Sicherheitskontakt 13/14
geschlossen.
Beim Öffnen bzw. Schließen der Schutztür wird das
Auswertegerät auf Funktionalität geprüft. Dabei wer-
den interne Fehler vom Lesekopf bis zum Ausgang
des Steuergerätes erkannt.
Bei Erkennung eines Fehlers wird das Auswertegerät
in einen Sperrzustand versetzt. Der Sicherheitskon-
takt bleibt in geöffnetem Zustand.
Über LED Anzeigen wird der Status des Auswertege-
rätes optisch angezeigt.
f
An das Auswertegerät können max. 30 Leseköpfe
angeschlossen werden.
f
Um mit den Geräten der Baureihe CMS-E-AR die
Steuerungskategorie 3 zu erreichen, müssen bei
der Überwachung von einer bzw. zwei Schutztü-
ren (mit je einem Lesekopf) Leseköpfe mit parallel
verdrahteten Reed-Kontakten, z. B. CMS-R-AXD,
verwendet werden.
f
Beim Anschluss von drei oder mehr Leseköpfen
(bis zu 30) muss der am häufigsten frequentierte
Zugriffsbereich über einen Lesekopf mit parallel
verdrahteten Reed-Kontakten überwacht werden.
Alle weiteren Leseköpfe müssen seriell verdrahtete
Reed-Kontakte, z. B. CMS-R-AXF, besitzen (siehe
Bild 2).
Montage
Vorsicht! Das Auswertegerät muss in einem
Schaltschrank mit einer Schutzart von mindestens
IP54 eingebaut werden. Zur Befestigung auf einer
Tragschiene dient ein Rastelement auf der Rückseite
des Gerätes. Bei Montage mehrerer Auswertege-
räte nebeneinander in einem Schaltschrank ohne
Luftzirkulation (z. B. Ventilator) ist zwischen den
Auswertegeräten ein Einbauabstand von min. 10 mm
einzuhalten. Der Einbauabstand ermöglicht einen
freien Wärmeabzug aus dem Auswertegerät.
Vorsicht! Geräteschäden durch falschen Einbau.
Lesekopf oder Betätiger dürfen nicht als mechani-
scher Endanschlag verwendet werden. Zusätzlichen
Anschlag für beweglichen Teil der Schutzeinrichtung
anbringen.
Wichtig! Ab dem gesicherten Abschaltabstand s
ar
sind die Sicherheitsausgänge sicher abgeschaltet.
Bei bündigem Einbau des Betätigers ändert sich, in
Abhängigkeit von der Einbautiefe und dem Material
der Schutzeinrichtung, der Schaltabstand.
Beachten Sie folgende Punkte:
Betätiger und Lesekopf müssen für Kontroll- und
Austauscharbeiten leicht zugänglich sein.
Der Schaltvorgang darf nur durch den speziell dafür
vorgesehenen Betätiger ausgelöst werden.
Betätiger und Lesekopf müssen so angebracht
werden,
f
dass bei offener Schutzeinrichtung bis zum Abstand
s
ar
(gesicherter Abschaltabstand) eine Gefährdung
ausgeschlossen ist.
f
der Betätiger formschlüssig mit der Schutzeinrich-
tung verbunden ist z. B. durch die Verwendung der
beiliegenden Sicherheitsschrauben.
f
sie nicht durch einfache Mittel entfernt oder
manipuliert werden können. Beachten Sie hierzu
insbesondere EN ISO 14119: 2013, Abschnitt 7,
bezüglich der Umgehungsmöglichkeiten einer
Verriegelungseinrichtung.