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Gorilla – 3B Scientific Gorilla Skull (Gorilla gorilla), male User Manual

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Deutsch

Spezies

Gorilla gorilla (Savage & Wyman, 1847)

Unterfamilie

Ponginae Allen, 1925

Familie

Pongidae Elliot, 1913

Überfamilie

Hominoidea Simpson, 1931

Teilordnung

Catarrhina Hemprich, 1820

Unterordnung

Simiae Haeckel, 1866

Ordnung

Primates Linnaeus, 1758

Der Schädel des spät-erwachsenen (maturen) und recht großen, männlichen Gorillas zeigt ein kräftig aus-
geprägtes Schädelrelief. Einschließlich des kräftigen Überaugendaches (Torus frontalis) wirken Hirnschädel
(Neurocranium) und Gesichtsschädel (Viscerocranium) rauh und von Höckern, Leisten etc. besetzt, welche
sich auf Anforderung der Kau- und Nackenmuskulatur bildeten. Sie können in keinem Fall mit der des
Menschen verglichen werden.

Auch beim Schädel (Cranium) des Gorillas fällt der übergroße Anteil der Gesichts-Kiefer-Partie (der
Gesichtsschädel bzw. das Splanchno- oder Viscerocranium) gegenüber dem Hirnschädel (Neurocranium)
auf. Dieses Verhältnis bildet sich aber erst im Verlauf des nachgeburtlichen (postnatalen) Wachstums he-
raus – insbesondere in der Zeit des Zahnwechsels.

Auf der Pfeilnaht (Sutura sagittalis), also auf der Schädelmitte erhebt sich der sich nach hinten verstärken-
de knöcherne Scheitelkamm (Crista sagittalis). Er wird von den Scheitelbeinen (Ossa parietalia) aus gebildet
und dient als Ursprung des sich bis dorthin vergrößernden Schläfenmuskels (Musculus temporalis)

2

. Am

Hinterhaupt (occipital) trifft der Scheitelkamm (Crista sagittalis) auf den Nackenkamm (Crista occipitalis),
welcher sich im Zusammenhang mit der Verstärkung der Nackenmuskulatur ausbildet.

Die Höcker (Condyli occipitales) des Kopfgelenkes und das von ihnen umrahmte Hinterhauptsloch
(Foramen occipitale magnum) befinden sich im hinteren Schädelbereich. Auch hierin zeigt sich der augen-
fällige Unterschied zum neugeborenen oder kindlichen (infantilen) Tier.

Die geschlechtstypische Formausprägung (Geschlechtsdimorphismus) des Schädels erscheint beim Gorilla
auf den ersten Blick stärker ausgeprägt, als bei anderen Ponginae. Wie bei allen dahingehend unter-
suchten Primates zeigen auch männliche Gorillas im Mittel höhere Hirnvolumina, größere und anders
geformte Eckzähne (Canini) und deutlich stärker ausgeprägte Schädelreliefs. Zumindest spät-erwachsene
(mature) Männer verfügen immer, spät-erwachsene Frauen fast ebenso über einen Scheitelkamm (Crista
sagittalis). Nackenkämme (Cristae occipitales) bilden sich bei allen erwachsenen Tieren aus und finden ihre
Begründung in ihren „vorlastigen“ Köpfen.

Es sind grundsätzlich Überaugenwülste (Tori supraorbitales) ausgebildet, welche in der Mitte (median)
durch einen Glabellawulst (Torus glabellaris) zu einem einheitlichen Überaugendach (Torus frontalis) ver-
bunden werden. Im Zusammenhang damit sind ihre Stirnhöhlen (Sinus frontales) stark ausgeprägt. Diese
Bildung erfolgt im Zusammenhang mit der Ausbildung des Dauergebisses (Dentes permanentes) und dann
im Zusammenhang mit dem Gebissgebrauch bei fortschreitender Abkauung (Abrasion)

3

.

Der aufsteigende Ast des Unterkiefers (Ramus mandibulae) ist relativ niedrig. Charakteristisch für das
Gebiss der Ponginae erscheint eine eher parallele Zahnanordnung der Vormahl- (Dentes praemolares) und
Mahlzähne (Dentes molares). Schneidezähne (Dentes incisivi) stehen dazu in Front. Die geschlechtstypisch
geformten, dolchförmigen Eckzähne überragen die Kauebene (Occlusionseben) deutlich. Von daher gibt
es im Oberkiefer (Maxilla) zwischen Eckzahn und 1. Praemolaren eine Lücke, das Diastema, in welches der
Eckzahn des Unterkiefers (Mandibula) bei Gebissschluss eingreift.

Die Zähne des Vordergebisses (Dentes anteriores) greifen scherenartig übereinander, was das Abbeißen
erleichtert, die des Hintergebisses (Dentes posteriores) zeigen breite, stumpfe Kronen, wie sie zum
Zermahlen günstig sind, dabei liegt – bei den Molares – das sog. Dryopithecinen-Muster vor, wie es auch

Gorilla

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